Dom & Rathaus

Geschichte „Rund um Dom und Rathaus“

„Der Radsport in Aachen ist tot!“ Mit diesen Worten wird der Zugvogel-Vorsitzende Hans Esser 1972 in der Lokalpresse zitiert, nachdem die Stadtoberen das Verbot von Radrennen auf dem Lousberg angekündigt hatten. Esser sah mit dem Verbot auch die Jugendarbeit in Gefahr. Zwei Jahre später folgte die erste Ausgabe von „Rund um Dom und Rathaus“. Ein Teil war und ist das berüchtigte Kopfsteinpflaster sowie die attraktive Steigung am Büchel. Die Aachener Zuschauer kamen in Scharen, um die Geburtsstunde des neuen Rennens zu erleben, das noch bis zum Beginn der 1980er Jahre als Profiveranstaltung ausgetragen wurde. Auch Didi Thurau, Deutschlands damaliger Radsportstar aus Frankfurt, trat 1978 bei Rund um Dom und Rathaus an. 1979 sollte Thurau neben Weltmeister Gerry Knetemann als Zugpferd des Aachener Profi-Rennens antreten, ein Sturz beim Giro D’Italia verhinderte jedoch kurzfristig seinen Start. Mike Kluge hieß der Star bei der 14. Auflage des Rennens am 3. Juli 1987. Dabei ließ der mehrfache Cross-Weltmeister seinen Straßenkollegen keine Chance auf dem Altstadtpflaster. Sein Querfeldeinkollege und Zugvogel-Freund Josef Meisen belegte dabei Rang 8.

Hochkarätige Teilnehmerfelder bei „Rund um Dom und Rathaus“

Das Traditionsrennen „Rund um Dom und Rathaus“ erlebte in den 1990er-Jahren seine hochkarätigste Besetzungszeit, vor allem mit den damaligen Telekom-Spitzenfahrern: Olaf Ludwig gewann das Rennen 1995 vor dem Dürener Sechstagespezialisten Sascha Henrix und Sven Teutenberg, im gleichen Jahr Dritter bei Paris-Tours. Weitere hochkarätige Teilnehmer waren Mario Kummer, Steffen Wesemann, Gerd Audehm, Ralf Grabsch, Christian Wegmann, die Australier Bradley McGee und Stewart O’Grady sowie der zum Ehrenmitglied ernannte Rolf Gölz.

 

Mit Dynamik ins neue Jahrtausend

Mit dem Beginn des neuen Jahrtausends geht der traditionsreiche RC Zugvogel 09 in seine zehnte Dekade. Präsident Günther Erdweg hält im Januar 2000 vor den versammelten Vertretern der Aachener Sportvereine eine vielbeachtete Neujahrsansprache im Aachener Rathaus. In dieser Zeit beherrschten vorallem die Gebrüder Ganser aus Stolberg das Renngeschehen und gewannen 2000, 2002, 2003 und 2006 das Rennen.

Aachener Fahrer weiter erfolgreich

In den darauffolgenden Jahren konnten sich Aachener Fahrer aus den Reihen das RC Zugvogel als Sieger feiern lassen. 2011 fuhr Michael Schweizer im Regen als Erster über die Ziellinie. Für Heiko Homrighausen ging 2017 ein Traum in Erfüllung. Er begann seine Radsportkarriere als Schülerfahrer im RC Zugvogel und krönte diese mit dem Sieg als Elite-Fahrer bei seinem Heimrennen Rund um Dom und Rathaus in 2017 und 2023.

„Rund um Dom und Rathaus“ ist nach wie vor neben dem CHIO-Aachen und dem NetAachen-Domspringen eines der sportlichen Aushängeschilder der Stadt Aachen.